Gesichtsgefäße dienten bei den Römern dem Totenkult und wurden als Beigabe ins Grab gelegt. Das Gesicht sollte Unheil abwehren. Die geschlossenen Augen deuten auf einen Toten oder Schlafenden hin.
Die Hinterbliebenen mussten nach dem Ableben bis zum Schließen des Grabes verschiedene Riten befolgen. Traditionell wurde das Opfer eines Schweines, das Totenmahl am offenen Grab und diverse Grabbeigaben vorgeschrieben. Nach neun Tagen wurde ein weiteres Totenmahl veranstaltet, erst dann kehrten die Hinterbliebenen ins alltägliche Leben zurück, der Verstorbene war nun endgültig ins Reich der Toten überführt.
Modell: © Landessammlungen Niederösterreich, Niederösterreich 3D

Objektdetails
Fundort: Carnuntum
Material: Keramik
Maße: H 7,7-10,9 cm; B 6,8-9,1 cm
Datierung: 2.-3. Jh. n. Chr.