Die Fraterie im Stift Heiligenkreuz war der Arbeitsraum der Fratres, der „Brüder“. Es gibt einen Zugang vom Kreuzgang und zwei von anderen Bauteilen. Der Raum war sicher ursprünglich für die unterschiedlichen Arten von Werkstätten unterteilt, so zum Beispiel für die Schusterei, Schneiderei, Tischlerei und andere. Neben der „Werkstatt“ lag das Skriptorium, die Schreibstube. In diesem wichtigen Raum schrieben die Mönche Bücher von Hand oder kopierten sie. Er war der einzige beheizte Raum des Klosters. Erst 1992 entdeckte man das über eine Stiege begehbare Kalefaktorium, den Heizraum.
Die Fraterie umfasst immerhin 3 × 6, also achtzehn quadratische Joche, die von breiten rechteckigen Gurten mit angespitzten Bögen in Längs- und Querrichtung unterteilt sind. An den Wänden übertragen die fast senkrechten Bogenenden die Lasten ohne Konsolvorsprünge in das Mauerwerk. Insgesamt zehn Stützen, die meisten rund, tragen die übrigen Bogenenden mit profilierten Kämpfern und Basen. Die Joche selbst werden von Kreuzgratgewölben (ohne Rippen) überdeckt. Auch hier sind Bezüge zur Romanik zu erkennen.

Objektfotos
Niederösterreich 3D - Stift Heiligenkreuz - Fraterie
Niederösterreich 3D - Stift Heiligenkreuz - Fraterie

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