Das Rote Tor in Spitz an der Donau ist der letzte erhaltene Rest der mittelalterlichen Befestigungsanlage, die den Ort einst vor Angriffen schützen sollte. Es wird häufig auch Hungertor genannt, weil es während der Schwedeneinfälle im Dreißigjährigen Krieg als wichtiger Verteidigungspunkt diente und die Bevölkerung in großer Not durch dieses Tor Zuflucht suchte oder den Ort verließ. Die Bezeichnung „rot“ lässt sich entweder auf die frühere Farbgebung des Tores zurückführen oder auf blutige Ereignisse, die in der lokalen Überlieferung mit ihm verbunden sind. Das Tor selbst besteht aus massiven Steinmauern und einem charakteristischen rundbogigen Durchgang und liegt leicht erhöht am nördlichen Rand des Ortskerns, eingebettet in die Hänge des Burgbergs. Von hier aus öffnet sich ein weiter Blick über das Donautal, auf den Tausendeimerberg und die terrassierten Weingärten der Wachau. Heute ist das Rote Tor nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein stimmungsvoller Ausgangspunkt für Wanderungen sowie ein wichtiger Teil kulturgeschichtlicher Rundgänge. Es vermittelt auf stille Weise die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte und erinnert daran, welche Bedeutung Spitz einst als befestigter Weinbauort hatte.