Büste des tschechischen Wissenschaftlers Prokop Diviš (1698-1765) in Znaim. Das Denkmal stammt von Jan Tomáš Fischer.
Der Erfinder Diviš führte seit den späten 1740ern Experimente mit Elektrizität durch. Er untersuchte den Einfluss der Elektrizität auf Gewächse und versuchte auch mittels Elektrizität zu heilen. Als ein Blitz den Professor Georg Wilhelm Richmann am 26. Juli 1753 bei seinen gewitterelektrischen Versuchen in Sankt Petersburg tötete, übersandte Prokop Diviš der Akademie der Wissenschaften zu Petersburg eine kurze lateinische Abhandlung über seine eigenen Theorien zur atmosphärischen Elektrizität mit Berücksichtigung des tragischen Vorfalls. Auch mit dem Mathematiker Leonhard Euler sowie der Wiener Akademie der Wissenschaften trat Diviš in Kontakt, er vertrat die Meinung, dass man mit einem von ihm konzipierten Gerät die Wiener Hofburg vor Gewittern schützen könne. Damals wurden seine Theorien als Vereinigung von Theologie und Physik verstanden und abgelehnt. Dennoch errichtete Diviš am 15. Juni 1754 eine „meteorologische Maschine“: eine Anordnung mit 400 Drahtspitzen, mit der er die Luftelektrizität abzusaugen hoffte, sodass möglichst große Gewitter ganz verhindert werden könnten. Die Einweihung des Geräts wurde von überregionalem Medienecho begleitet.
Obwohl Diviš Versuche keinen Schutz von hohen Gebäuden vorsah und auch in ihrer Position auf freiem Feld zum Schutz eines ganzen Dorfs unwirksam war, wurden sie später als früher Blitzableiter wahrgenommen, sodass ihr Erfinder Diviš zum „europäischen Franklin“ stilisiert wurde.

Objektfotos
Niederösterreich 3D - Willendorf - Prokop Diviš
Niederösterreich 3D - Znojmo/Znaim - Prokop Diviš

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