Die Statue des Hl. Johann Nepomuk an der Gerhauser Brücke über die Alte Leitha (Landesgrenze NÖ./Bgld., einst zwischen Österreich und Ungarn) ist in der Rohrauer Pfarrchronik bereits 1760 erwähnt und auf älteren Landkarten eingezeichnet. Sie mag wohl dem Zahn der Zeit und Kriegsereignissen nicht standgehalten haben, denn die derzeitige Statue ist laut Auskunft von Sachverständigen im 19. Jh. entstanden. Der Hl. Johann Nepomuk gilt als „Brückenheiliger“, ebenso als Schutzpatron der Müller und Fischer. Die Brücke bewacht er noch, es gibt jedoch längst weder Mühle noch „Bestandfischer“ (Fischereipächter) zu beschützen. Die Leitha trennte einst Österreich und Ungarn, sie war bis 1850 zugleich eine Zwischenzolllinie. Doch auch später sollte keine Schmuggelware, z.B. Tabak, die Grenze passieren können. Die Leithabrücken waren mit Schranken gesichert, die von einem „Brückensperrer“ oder „Schrankenmauthner“ bedient wurden. Die zwischen den Brücken liegenden Grenzbereiche wurden von Grenzreitern, sog. “Überreitern“, abgeritten und kontrolliert. – Im Jahre 1921, kurz vor der Angliederung des Burgenlandes, eröffneten ungarische Freischärler das Feuer auf österreichische Gendarmen, welche die Gerhauser Leithabrücke besetzt hatten.
Text: DI Gertrude Adam, zur Verfügung gestellt von der Marktgemeinde Rohrau.

Objektfotos
Niederösterreich 3D - Rohrau - Hl. Nepomuk
Niederösterreich 3D - Rohrau - Hl. Nepomuk

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